Wie fast immer lassen Spiele zwischen dem Rugbyclub Winterthur und dem RC Luzern eine wichtige Affiche vermuten. Die beiden Clubs sind häufig Tabellennachbarn in der unteren Hälfte des NLB-Tableaus und so sind die Direktbegegnungen wichtige Gradmesser für den weiteren Verlauf der Saison. So auch am vergangenen Samstag, als die Innerschweizer mit 5 Punkten Rückstand auf den RCW nach Winterthur reisten mit dem Wissen, dass nur ein Sieg in diesem Spiel die Abstiegsgefahr lindern kann. Die Winterthurer wollten hingegen nach dem äusserst knappen Sieg im Hinspiel den Konkurrenten auf Distanz halten.
Und die hohe Intensität und die ausgeglichenen Spielanteile der ersten Spielminuten wurden der Bedeutung der Partie gerecht. Beide Mannschaften griffen gefährlich an, verteidigten gleichzeitig auch bedingungslos und so dauerte es rund 20 Minuten bis Louie Lenggenhager endlich mit aller Kraft drei Verteidiger abschütteln und das Ei im gegnerischen Malfeld ablegen konnte. Die 7-0 Führung für die Winterthurer ging in Ordnung, weil sie zwar weniger oft, aber gefährlicher als der Gegner angriffen.
Dann jedoch folgte ein druckvolles Angriffsspiel des RC Luzern und die Spieler des RCW wurden in der eigenen 22-Meter-Zone eingeschnürt. Für eine gefühlte Ewigkeit warfen sich die Winterthurer mit letzter Kraft den anstürmenden Innerschweizern entgegen, welche kein Mittel gegen die starke Verteidigungslinie fanden. Somit wurden die Seiten bei einem knappen Zwischenstand von 7 zu 0 für den RCW gewechselt.
In der zweiten Spielhälfte verlagerte sich das Momentum dann etwas zugunsten des Heimteams. In der 47. Minute schloss Hanif Whyte einen sehenswerten Angriff über die Hintermannschaft ab und als Mark Adam eine Viertelstunde später einen weiteren Try zum Zwischenstand von 19-0 erzielen konnte, war das Spiel faktisch entschieden. Zwar konnten die Luzerner in der Folge nach einem geblockten Kick noch zum 19-5 verkürzen aber weil der argentinische Routinier Alejandro Girolmini kurz vor Schluss den Ball zum vierten Try des RCW über die Linier wuchtete, gewannen die Winterthurer schlussendlich klar mit 26 zu 5 Punkten.
Mit diesem Score erkämpfte der RCW neben den 4 Punkten für den Sieg auch noch einen Offensivbonuspunkt und distanzierte die Verfolger in der Tabelle. Das Ergebnis fiel aufgrund der Spielanteile wohl etwas zu hoch aus, aber die Mannschaft von Coach Lenggenhager hat im Vergleich zur Niederlage vergangene Woche in Lausanne deutliche Fortschritte gezeigt. Es bleibt zu hoffen, dass am nächsten Samstag im Heimspiel gegen Fribourg die starke Leistung bestätigt werden kann.
Punkte für den RCW: Lenggenhager (5), Whyte (5), Adam (5), Girolmini (5), Weber (6)
Autor: Peter Weber