Bei wunderbarem Herbstwetter trafen am vergangenen Samstag die Rugbyclubs aus Winterthur und La Chaux-de-Fonds auf dem Deutweg aufeinander.
Nach der ärgerlichen Niederlage gegen Würenlos vor zwei Wochen, waren die Akteure des Rugbyclub Winterthur gefordert, denn es drohte der Abstiegskampf. La Chaux-de-Fonds hat in der laufenden NLB-Saison zwar erst ein Spiel gewonnen, weil die Neuenburger aber munter Bonuspunkte sammelten, lagen sie nur einen Punkt hinter dem RCW auf dem letzten Tabellenrang. Für die beiden Clubs war es deshalb ein sehr entscheidendes Spiel für den weiteren Verlauf der Saison.
Die Winterthurer machten sich auf ein schwieriges Spiel gegen eine massige und kraftvolle Equipe gefasst. Die Vordermannschaft der Partnerstadt ist für ihr ausgezeichnetes Gedränge berüchtigt und die schweren Forwards haben den Rot-Weissen schon im vergangenen Frühjahr beim knappen Auswärtssieg des RCW zugesetzt.
Doch von Beginn war eine deutliche Überlegenheit der Winterthurer auszumachen. Immer wieder stiessen sie mit gefährlichen Angriffen weit in die Platzhälfte des Gegners vor. Ebenso oft liessen sie sich allerdings durch Fehler und Fouls den Ball wieder abnehmen. Die Spieler blieben angesichts der mangelnden Chancenauswertung jedoch erstaunlich ruhig: Der Glaube an die eigenen Stärken überwog die Nervosität angesichts der Relevanz der Partie. Das Vertrauen und die Ruhe machten sich bezahlt, als Captain Daniel Selzam nach einem schönen Zuspiel und einem starken Lauf das Score für die Winterthurer mit dem ersten Try in der 30. Minute eröffnete. Mit einer 7-0 Führung ging das Heimteam dann auch in die Pause, mit dem Wissen, dass mit besserer Disziplin mehr Punkte folgen würden.
Und die Punkte folgten sogleich. Die Gäste ermüdeten zusehends und ehe sie sich versahen, mussten sie weitere Versuche der Winterthurer hinnehmen. Die Rot-Weissen liefen regelrecht Slalom um die verteidigenden Neuenburger und schlossen fast jeden Angriff mit einem weiteren Versuch ab. Insgesamt fünf mal konnte das Ei alleine in der zweiten Halbzeit im gegnerischen Malfeld platziert werden! Man muss den Spielern aus der Uhrmachermetropole allerdings zugute halten, dass sie bis am Schluss mit fairen Mitteln gegen die Kanterniederlage ankämpften und zwischenzeitlich einen Ehrentry erzielen konnten. Das Endresultat liest sich allerdings aus Sicht der Gäste brutal. Mit 40 zu 5 Punkten gewann der RCW dieses wichtige Heimspiel und holte sich somit nicht nur den Sieg, sondern auch den Offensivbonuspunkt. Damit verabschiedeten sich die Rot-Weissen von den Abstiegsplätzen und fanden wieder Anschluss ans Mittelfeld der Tabelle. Am nächsten Samstag, im Heimspiel gegen Monthey, wird sich weisen, ob der RCW weiter die Tabelle hochklettern kann oder ob das Abstiegsgespenst in der Winterpause durch die Katakomben des Deutwegs geistern wird.
Punkte für den RCW: Selzam (5), Lenggenhager (5), Vakomoce (5), Walker (5), Fasnacht (5), Nagy (5), Weber (10)
Autor: Peter Weber