Zur Zeit reist der Rugbyclub Winterthur kreuz und quer durch die Schweiz, denn die ersten vier Spiele der laufenden NLB-Saison bestreitet der RCW allesamt in der Ferne. Am vergangenen Samstag stand mit dem Auswärtsspiel Nummer 3 in Fribourg die nächste Reise in die Westschweiz an. Und weil aufgrund einer katastrophalen Fahrleitungsstörungen keine Züge zwischen Zürich und Bern verkehrten, dauerte die Anreise ins Üechtland nicht nur ziemlich lange, auch der Anpfiff der Partie musste verschoben werden.
Als die Winterthurer dann aber auf dem Sportplatz Guintzet in Fribourg aufliefen, waren die Strapazen der Anreise vergessen. Die Gäste spielten sich in den ersten 20 Minuten mehrmals gefährlich durch die gegnerische Abwehrreihe und waren den ersten Punkten nahe. Und nach einem Viertel des Spiels zwischen zwei scheinbar ebenbürtigen Teams stand es 3-3. Doch dann fielen die Winterthur aus unerklärlichen Gründen zurück, waren mit dem Tempo der Freiburger überfordert, verteidigten nicht konsequent genug und zur Pause schien die Partie nach zwei Tries des Gegners und einem Zwischenstand von 21 zu 3 Punkten entschieden.
Doch in der zweiten Halbzeit fanden die Eulachstädter wieder besser ins Spiel, stellten ihr Abwehrkonzept um und konnten mitunter gefährlich angreifen. Insbesondere Fullback Hanif Whyte war fast nicht zu stoppen. Innert kürzester Zeit erzielte der Engländer zwei Tries für den RCW und nach erfolgreichen Conversions und einem weiteren Penalty schien das Momentum in diesem Spiel komplett zu kippen: Die Gäste hatten nun wieder Aufwind und verkürzten den Rückstand bis zur 65. Minute auf bloss 21 zu 20 Punkte. Dann jedoch drehte ausgerechnet der Mann des Spiels einen Gegenspieler während eines Tackles kopfüber und somit wurde Whyte konsequenterweise mit einer gelben Karte bestraft. Dies wiederum führte nun bei den Üechtländern zu Aufwind und weil sich die Winterthurer einige Fehler und Fehlentscheidungen erlaubten, gerieten sie durch Penalty- und Dropkicks des Gegners wieder ins Hintertreffen. Wenigstens schien beim Zwischenstand von 27-20 der Defensivbonuspunkt in Reichweite. Aber weil mit dem Schlusspfiff nochmals ein Penaltykick der Freiburger durch die Pfosten segelte, verlor der RCW dieses Spiel (zu deutlich) mit 30 zu 20 Punkten und verspielte auch noch den wertvollen Bonuspunkt. Dementsprechend gross war nach Spielschluss die Frustration in den Reihen der Winterthurer: Eine engagierte Leistung wurde viel zu schlecht belohnt! Auf der (problemlosen) Rückfahrt setzte sich jedoch die Erkenntnis durch, dass die Partie gegen ein starkes Fribourg zwar unglücklich verloren ging, aber der Fortschritt zur letzten Saison beachtlich war: Im Frühjahr verloren die Rot-Weissen in Fribourg mit 30-7.
Punkte für den RCW: Whyte (10), Weber (10)