RCW verliert Heimspiel in Bern

Schon zum zweiten Mal in der laufenden NLB-Saison musste der Rugby Club Winterthur wegen einer Platzsperre kurzfristig beim Gegner antreten. Auf der Berner Allmend reichte eine beherzte Leistung der jungen Winterthurer nicht zum Sieg. Der RCW bezog seine erste Niederlage in der NLB-Abstiegsrunde.

Die Wettergötter waren dem RCW ein weiteres Mal nicht wohlgesinnt: Der Deutweg lag noch am Freitag unter einer Schneedecke. Und weil sich offenbar einige Kilometer weiter westlich das Wetter vergangenen Woche nicht ganz so garstig präsentierte, musste der RCW notfallmässig sein Heimreicht aufgeben und auf der Berner Allmend antreten. Dies hatte natürlich Einfluss auf das Kader: Weil etliche Spieler am Vormittag oder frühen Abend arbeiten mussten, fiel das Spiel der zweiten Mannschaft leider aus. Und dem Fanionteam fehlten wichtige Leistungsträger, wobei sich jungen Spielern die Chance bot, gegen einen starken Gegner Erfahrung zu sammeln.

Die Hausherren starteten besser in die Partie und konnten mit starken Läufen schnell Territorium erobern. Nach wenigen Spielminuten übernahm der RC Bern mit einem Try die Führung (7:0). Dann fanden auch die Gäste aus der Eulachstadt besser ins Spiel. Nachdem zuerst einige Chancen auf Punkte ausgelassen wurden, tankten sich die Winterthurer Forwards mit einem starken Gedränge über die Linie und Luca Fasnacht brauchte den Ball nur noch zum 7:5 Zwischenstand abzulegen. Und der RCW griff weiterhing gefährlich an. Hanif Whyte war schon fast in der gegnerischen Tryzone angelangt als ein jäher Pfiff des Unparteiischen das Siel unterbrach. Statt Try für Winterthur machte der Scheidsrichter ein Foulspiel aus und Tryscorer Fasnacht musste kur vor der Halbzeit mit einer gelben Karte vom Platz. So zweifelhaft der Pfiff, so gross war der Einfluss der nummerischen Überlegenheit der Berner auf das Spielgeschehen nach der Halbzeit. Das Winterthurer Scrum wurde gehörig unter Druck gesetzt. Die Gäste konnten sich nicht mehr befreien. Nach wenigen Minuten stand es deshalb nach einem weiteren Berner Try 12:5. 
In der Folge neutralisierten sich die beiden Mannschaften über weite Strecken. Je länger die Partie jedoch andauerte, desto müder wurden die Winterthurer. Die Berner konnten auf eine starke Ersatzbank zählen und griffen nun mit frischen Kräften nochmals an. In der letzten Viertelstunde zogen sie mit zwei weiteren Tries auf 26-5 davon. Der Rugby Club Winterthur verlor folglich sein "Heimspiel" in Bern nach einer starken ersten Halbzeit ziemlich deutlich. Nach der ersten Niederlage gegen Bern in der laufenden Saison fuhren die Winterthurer mit gemischten Gefühlen  nach Hause. Zum einen haben sich die jungen Spieler hervorragend ins Team eingefügt und konnten wichtige Akzente setzen, zum anderen hadert der RCW seit geraumer Zeit mit seinem Angriffsspiel: Seit dem Jahreswechseln erzielen die Winterthurer knapp ein Try pro Spiel. In Luzern bietet sich am nächsten Wochenende die Gelegenheit, die Ladehemmung zu überwinden.        

Punkte für den RCW: Fasnacht (5)