Das erste NLB-Rugbyspiel seiner Geschichte bestritt der RC Winterthur nach langer Carfahrt gegen die Walliser Spitzenmannschaft Ovalie Chablaisienne Monthey. Angesichts der Tatsache, dass bereits im letzten Jahr ein Cupspiel gegen den gleichen Gegner deutlich verloren ging und Monthey wohl zu den Favoriten um einen Aufstieg in die Nationalliga A bezeichnet werden kann, machte man sich in den Winterthurer Reihen keine Illusionen über die Favoritenrolle und Vorteile in diesem Spiel. Die Hauptaufgabe des RCW bestand darin, Erkenntnisse über das bevorstehende Niveau in der NLB zu sammeln und das Spiel möglichst lange offen zu gestalten um mit Glück einen Defensivbonuspunkt aus dem Wallis zu entführen.
In den ersten 35 Minuten hielten die Winterthurer denn auch leidlich gegen das angreifende Heimteam dagegen. Obwohl die Rot-Weissen kaum Ballbesitz zu verzeichnen hatten schafften sie die Score bis kurz vor der Halbzeit auf ein relativ knappes 13:0 zu begrenzen. Dann jedoch segelte ein Penaltykick des OC Monthey knapp am Pfosten vorbei und weil die Winterthurer im Kollektiv schliefen und das Glück zu diesem Zeitpunkt wohl aufgebraucht war, sprang der Ball in die Arme des Gegners, welcher den Ball nur noch zur 20-0 Pausenführung ablegen musste.
Die Spieler des RCW liessen sich jedoch nicht entmutigen und erkämpften sich mit besserer Disziplin und Organisation zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas mehr Spielanteile. Monthey büsste für seine (über-)harte Spielweise mit zwei gelben Karten innert wenigen Minuten und erlaubte somit den Gästen etwas mehr Ballbesitz als in der ersten Spielhälfte. Leider musste aufgrund von Ermüdung und Verletzungen in jener Phase fast die gesamte Bank der Winterthurer eingewechselt werden. Dies hemmte den Spielfluss und erschwerte die Organisation auf dem Platz merklich, so dass in der Schlussphase nochmals 3 Tries zum deutlichen Endstand von 42-0 Punkten aus Sicht des OC Montheys notiert werden mussten.
Das Ergebnis war ein klares Verdikt und in der Höhe wohl eine leise Enttäuschung. Obwohl die Winterthurer nicht dermassen unterlegen waren, wie dies das Resultat suggerieren mag, mussten die Spieler feststellen, dass in der zweithöchsten Liga jeder Fehler gnadenlos ausgenutzt wird und für Punktgewinne 80 Minuten allerhöchste Konzentration gefordert wird. Am nächsten Wochenende erwartet die Eulachstädter in Nyon eine vergleichbar schwere Aufgabe.
Autor: Peter Weber